Categories: Aktuelles

by Mario Sahlmann

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Am 25.03. trafen sich an der Totaltankstelle in Quedlinburg, pünktlich um 7.00 Uhr, eine Gruppe von 10 Personen mit einem bestimmten Ziel. Sie hatten es sich zum Ziel gemacht, Flüchtlinge in Polen zu unterstützen und bei Bedarf auch Frauen und Kinder mit nach Deutschland zu nehmen. Diesem Ansinnen gingen 7 Tage Vorbreitung voraus. Autos , Fahrer , georderte Hilfsgüter und Urlaub mussten ganz schnell organisiert werden.
Kurzvortellung Helfer :

Marry, Peter, Lars, Norman, Mario Mitglieder Notruf Ukraine
David, Detlef DLRG Wernigerode
Matthias, Heinz VW Autohaus Osterwieck
Andre´ Helfer und Freund des Vereins

Fahrzeuge am Start : 1 Transporter DLRG, 1 Transporter WBZ, 1 Transporter von der Firma Holmer,
2 Transporter vom VW Autohaus Osterwieck.

An alle Sponsoren schon an dieser Stelle ein herzliche Dankeschön für Eure Unterstützung.

Beladen wurden die 5 Transporter mit Hilfsgütern aus dem Lager des “ Notruf Ukraine“ Vereins in Aspenstedt. Das Lager ist täglich wochentags von 16.00 Uhr – 17.00 Uhr geöffnet. Vorrangig Kindersachen, Bettzeug, Verbrauchsmaterial, Hygenieartikel fanden Platz in den Transportern. Aber auch Lebensmittel gingen mit auf die Reise, gesponsert von HALKO. Nochmals vielen Dank für die Unterstützung. Nach kurzer Einweisung , in Form eines Teamkreises , ging es pünktlich auf Fahrt. Die Fahrt war problemlos und so erreichten wir unser Ziel nach 720 km , Oswiecim. Um 16.30 Uhr rollten die 5 Transporter im Kinderdorf in Rasjko ein. Martha und Janusz begrüßten uns sehr herzlich. Nach einem Rundgang durch das Kinderdorf, mit vielen Kinderbegegnungen, bezogen wir unsere Zimmer bei Staszek. Seine Frau und er betreiben ein kleines, aber sehr schönes Motel. Staszek hatte auch schon den Grill scharf gemacht, nach einer langen Fahrt eine willkommene , kräftige Stärkung. Am Abend begrüßte uns dann noch der Bürgermester dieser Region und bedankte sich herzlich für die Unterstützung, welche den Flüchtlingen in dieser Region zugute kommt. In seinem Einzugsgebiet
sind 1000 Frauen und Kinder aus der Ukraine auf mehrere Heime verteilt. Wir unterbreiteten das Angebot Frauen und Kinder mit nach Deutschland zu nehmen. Durch die Bereitschaft des Landrates, Thomas Balcerowski, könnten wir unsere Kapazitäten in den Transportern ausfüllen. 9 Personen hätten Platz um mitgenommen zu werden. Ein paar Ukrainerinnen zeigten Interesse, gleichzeitig waren sie sich aber auch unsicher vor der Zukunft. Am liebsten würden sie sofort wieder in die Ukraine zurück, wenn die „Spezialoperation “ beendet ist, zu ihren Liebsten……, Tränen in den Augen….., die Entscheidung wurde auf den nächsten Tag verschoben.
Den Rest des Abends verbrachten wir bei einem sehr schönen Lagerfeuer, Gedanken waren ganz woanders….
Am nächsten Morgen, stand nach einem ausgiebigen, hervorragendem Frühstück , das Ausladen der Transporter auf dem Plan. 2 Transporter wurden direkt im Kinderdorf entladen, die restlichen 3 Transporter fuhren zu Staszeks Lager. Von dort aus erfolgt die Verteilung auf die einzelnen Flüchtsheime. Aus familiären Gründen mussten wir uns nach der Entladung der Fahrzeuge von unserem Team aus Osterwieck verabschieden. Matthias und Heinz waren von der Organisation, dem Ablauf des Transportes, der herzlichen Aufnahme und der Wertschätzung durch ranghohe Offizielle so fasziniert, das es nicht ihre letzte Fahrt in diese Richtung sein sollte. Kurzentschlossen möchten sie auch in der Zukunft den Verein “ Notruf Ukraine“ unterstützen. “ Wir müssen reden „, war ihr Leitspruch und wir werden in Zukunft auf das Angebot gern zurückkommen…Danke für Eure geleistete Hilfe .Dank dem VW Autohaus in Osterwieck.
Im Anschluss der Entladeaktion stand die Besichtigung des KZ Lagers „Auschwitz“ und „Birkenau“ auf dem Programm. Für manche war es der erste Besuch der Gedenkstätte. Eine sehr nette Guide“in“ erläuterte uns in fließenden Deutsch sehr emotional und mit Hintergrundgeschichten , dieses größte Vernichtungslager…. (mehr möchte ich dazu nicht schreiben) Nach 4 Stunden war die Führung durch das Lager beendet, indem über 1.1 Mio Menschen ihr Leben ließen….
Der Abend nahte und der nächste Termin stand an. Janusz lud uns zum Essen ein und möchte auf diese Weise seine Dankbarkeit ausdrücken, bisschen Kontrastprogramm nach der Besichtigung.
In einem schönen Lokal kamen wir alle zusammen und sprachen über die geleistete Arbeit und die nächsten anstehenden Aufgaben, gelebte Freundschaft in einer Zeit, die so richtig keiner einordnen kann. Ein Satz von Janusz prägte aber “ Was ist Frieden ? Wenn man zufrieden ist !!!“
Lasst uns alle zufrieden sein!!! untermalt wurde der Abend mit polnischer Folklore….
Janusz berichtete dann, das sich eine Frau mit ihren 2 Kindern entschieden hat, den Weg nach Deutschland einzuschlagen. 6 Frauen und Kinder sind mit dem eigenen Fahrzeug schon in die vom Landkreis organisierten Unterkünfte gefahren. Konnten wir 9 Pesonen eine neue Perspektive geben, auf jeden Fall ersteinmal in Sicherheit bringen.
Am Sonntag , nach einem 5 * Frühstück, nahmen wir die kleine Familie auf. Eine Frau mit ihren 2 Kindern.
Etwas schüchtern und verunsichert nahmen sie im Auto Platz. Während der Fahrt zeigte sie uns Bilder von ihrer Heimat. Zerstörte Dörfer und Städte , ihr eigenes Haus völlig zerstört und die Ungewissheit um ihren Mann, der in der ukrainischen Armee erbitterten Widerstand leistet….
Gegen 17.00 Uhr waren wir am Ziel. Die Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge war schon gut gefüllt. Die Familie , welche schon vorgefahren war, fiel uns in die Arme und bedankte sich herzlich. Nachdem wir unsere kleine Familie auf ihr Zimmer begleitet haben, brachen alle Dämme. Solch eine Dankbarkeit erfährt man nicht alle Tage…..
Fazit der ganzen Fahrt: WIR haben alles richtig gemacht. Unserer kleinen Familie wünschten wir alles Gute für die Zukunft.
An dieser Stelle muss man sich selbst beim Schreiben eine Träne verdrücken…..

Nochmals möchte ich mich persönlich bei allen Beteiligten des Transportes bedanken.Mit Euch jederzeit wieder. Weiterhin geht der Dank auch an unsere Sponsoren und Spenderinnen und Spender. Nicht zu vergessen ist unser Lagerteam, Bärbel , Undine, Burghardt, Ulli. Ohne Eure Hilfe tagtäglich im Lager wären solche Aktionen gar nicht möglich. Ich hoffe ,ich habe keinen vergessen, fühlt Euch alle gedrückt.

Fahrbericht, geschrieben, gelebt und stolz ein Teil vom Ganzen zu sein.
Euer Mario