by Mario Sahlmann
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Halberstadt (geg). Nachdem Anfang des Monats ein Transport mit Schulmöbeln für ein Lyzeum in Siemianowice Slaskie sowie Hilfsgüter für eine Sozialstation und das Kinderdorf „Dr. Janusz Korczak“ in Oswiecimin Polen geschickt wurden, beluden Mitglieder des Vereins „Notruf Ukraine – Polizisten helfen“ in dieser Woche einen 40-Tonner mit wertvoller Fracht für ein Tuberkulosesanatorium in der Westukraine. Verstaut wurden unter anderem 60 Pflege- und Intensivbetten, Rollstühle,Rollatoren, Bettwäsche und Decken, Behandlungsliegen, Nachtschränke,Stühle und diverse Verbrauchsmaterialien sowie ein EKG und ein Ultraschallgerät. Die Ladeliste übergab Vereinsvorsitzender Ulrich Scholle an Dr. Ing. Iryna Smokovich. Die 31jährige war 2014 als Studentin nach Magdeburg gekommen und arbeitet mittlerweile befristet am Lehrstuhl Nichtmetallische Werkstoffe der Otto-von-Guericke-Universität. Den Kontakt zum Verein bekam sie durch die Halberstädter Firma Steinke. „Wir freuen uns, dass Iryna uns als Dolmetscherin unterstützt“, so Scholle. Diesmal habe der Transport den Heimatort der jungen Frau zum Ziel, erklärte er. In der Kleinstadt Kolky befindet sich ein regionales Tuberkulosesanatorium, in dem ihre Eltern als Ärzte arbeiten. „Iryna hat auch den Kontakt zur Magdeburger Fachärztin Nadja Pilipcuk hergestellt, die für den aktuellen Transport Material zur Verfügung stellte“,erwähnte Scholle, „und sie sorgt bei der Verladung der Hilfsgüter nicht nur für die Verständigung mit dem ukrainischen Fahrer, sie begleitet uns auch zum Zoll nach Aschersleben. Ihre Hilfe ist für uns sehr wertvoll“, lobte der Vereinschef.Er erwähnt zudem, dass demnächst wieder ein Ärzteteam aus Sambir im Lager erwartet werde. Die Experten treffen eine Vorauswahl für den nächsten Transport, der noch in diesem Jahre gen Osten rollen soll. „Das Prinzip der Zusammenstellung von Hilfsgütern hat sich bewährt. So kommt nur das auf die Ladefläche, was am dringendsten benötigt wird.“Während die aktuellen Fahrten in die Ukraine nicht von Vereinsmitgliedern begleitet werden, wird das im kommenden Frühjahr wieder der Fall sein. Bis dahin habe man vor Ort genug zu tun. Scholle erwähnt unter anderem die bevorstehende Lieferung von Pflegebetten aus Wernigerode und den Flohmarkt in der Vorweihnachtszeit, auf dem im Lager so manches Schnäppchen auf einen neuen Besitzer wartet. Der Erlös werde wie auch jener von den „Sondereinsätzen“ der Vereinsmitglieder übers Jahr zur Finanzierung der Transporte und zur Begleichung der zahlreichen Zahlungsverpflichtungen des Vereins verwendet.
Vereinsvorsitzender Ulrich Scholle übergibt die Ladeliste an Dr. Iryna
Smokovich. Foto: Gerald Eggert
Anmerkung
Dem Verladeteam um Ulli Scholle gilt unser großer Dank, der demographische Faktor geht an unserem Verein auch nicht spurlos vorbei, so konnte ein Durchschnittsalter über 60 festgestellt werden. Großer Dank und Hochachtung für Eure Leistung.