Wie alles begann... Es war im Jahre anno 1998.

Ein Polizist aus Osterwieck, im Landkreis Halberstadt am Harz,
sucht für sich privat ein russisches Motorrad.
Er bekam Kontakt zu einem Halberstädter.
Das Geschäft mit einer originalen russischen Beiwagenmaschine kommt zustande.
Der Polizist erfährt, dass der Verkäufer Hilfsgüter in die Ukraine transportiert
und aufgrund der Sponsorensuche wird er gefragt,
ob nicht er oder sogar die Polizei etwas für die Menschen dort tun können.
„Klar“. Gesagt – Getan.

Im Winter 1998 organisiert der stolze Motorradbesitzer
den ersten humanitären Hilfstransport in ein Krankenhaus für strahlengeschädigte Polizisten.

"Früher Wintereinbruch – vereiste Straßen
Zwei Transporter – einer mit Sommerreifen
Schlenker und Rotationen des Transporters mit einer „B – Note“ von 9,6.

Weihnachten bei Gastfamilien in Tschernigow.
Für uns gefühlskalten Germanen ein Fest der Emotionen."

Aber Tschernigow wurde bereits von anderen,
(ein wenig besser ausgerüsteten) Hilfsorganisationen unterstützt.
Unsere Dolmetscherin Ljudmilla machte den Vorschlag in ihre Heimat Gajsyn zu fahren.
Hier würden ebenfalls Hilfsgüter gebraucht.

Kein Problem – noch mal 500 Kilometer

Seither wird dieses Krankenhaus beliefert.
Zurück auf dem Hof der Polizei in Halberstadt, weiß ich nicht mehr,
ob wir belächelt oder bedauert wurden.
Egal wir wollen DAS wieder tun.
Wir, „Die Ukrainefahrer“, sammelten Hilfsgüter und fuhren wieder in die Ukraine.
Plötzlich kamen diverse Geldspenden.
Wir gründeten einen Verein und führen logistisch gesehen ein mittelständiges Unternehmen.

Nun zählen wir 128 Mitglieder

Dank allen, die dies möglich gemacht haben.
Euer

Ulrich Scholle
erster Vorsitzender

(und immer noch stolzer Besitzer einer russischen Beiwagenmaschine)

Wie alles begann... Es war im Jahre anno 1999.

Im Juni / Juli 1999 sprach mich Ulrich „Uli“ Scholle an, ob ich nicht Lust hätte, mit in die Ukraine zu fahren.
„Ukraine?“, eine Fahrt ins Ungewisse. Mit meinem, andere glauben, angeborenen Organisationstalent, konnte ich einen Transporter vom „FIAT“ Autohaus aus Braunschweig besorgen. Ich war ganz stolz.

Der Termin der Abfahrt 01. Oktober 1999 rückte immer näher. Abends um 17:00 Uhr sollte der Konvoi starten.
19 Polizisten und 9 Fahrzeuge gingen schon damals auf die Fahrt - erstmals nach Tschernigow und anschließend nach Gajsyn. Glück für uns war es, dass die Frauenklinik in Wernigerode erneuert bzw. teils ganz aufgelöst wurde, so dass wir Inkubatoren bekommen konnten.
Jürgen Dittrich hatte uns damals angemeldet, sodass wir freudestrahlend alles mitnahmen,
was nicht irgendwie fest angeschraubt war.
„Erst mal haben, wegschmeißen kannste es immer noch“.
Man gut das wir "erst mal hatten", sollte sich später herausstellen.

Die 9 Transporter wurden am Tage der Abfahrt beladen, Ljudmilla Wlassuk, auch Mitglied und sogleich Dolmetscherin, schrieb eiligst die notwendigen Ladelisten und 17:00 Uhr zog der Konvoi los. Es kribbelte im Bauch - was erwartet uns dort bzw. auf der Fahrt dorthin und überhaupt und insgesamt...

Erst nach Magdeburg zum Zoll, die entsprechenden Papiere mussten her, von dort aus zum Grenzübergang Frankfurt / Oder nach Polen. 8 Stunden Wartezeit.

Wir fuhren von dort auf der Hauptmagistrale Richtung Warschau. Also „Straßen“, das hat die Welt noch nicht gesehen. Der Konvoi zog weiter in Richtung Lubmin bzw. Richtung Grenzübergang.

Kurze Rast an einer Tankstelle, Päuschen, Käffchen und noch mal gepflegt aufs Töpfchen und dann kann es ja weiter gehen, denke ich mir so und höre auf einmal recht bekannte Motorengeräusche, dann Ruhe.
Oh, das machen DIE nicht, das glaube ich nicht, dass DIE das machen, gehe auf das Gelände und stelle fest, Ralf allein in Polen, 1000 km von zu Hause weg , wat nu ?

Man merkte es noch rechtzeitig und kam zurück. Noch mal Glück gehabt.

An der nächsten Grenze angekommen - Ljudmilla redete und redete und ... wir wurden schließlich abgefertigt. Erst mal Richtung Lwow. Während dieser Fahrt kamen wir an einem gemütlichen See vorbei. Kurzerhand hielten wir an und machten eine wohlverdiente Rast. Es wurde der Grill angeschmissen, einige gingen baden - egal ob da Fahrzeugkarossen im See lagen oder nicht - wuschen oder rasierten sich.

Frisch gestärkt ging es weiter in Richtung Tschernigow, über Kiew.
Kiew an sich eine schöne Stadt, hat aber ihre Tücken, wie wir feststellen mussten. Zum Beispiel das Ausweichmanöver vor einem fehlender Gullydeckel mitten in der Stadt ließ die Ladung etwas fester zusammenrutschen. Ankunft in Tschernigow Sonntag abends gegen 22:00 Uhr.

Freundlicher Empfang des dortigen Personals und Aufteilung der Mitfahrer unter der Obrigkeit.
Montagvormittag abladen im Krankenhaus. Man merkte dort schon, dass dort alle Welt Lieferungen schickte, man wurde recht wählerisch. So wurden einige Dinge auf den Fahrzeugen belassen. Am Dienstag gegen Mittag rollte der Transport in Richtung Gajsyn - 500 km entfernt... schöne Zeit, ...damals.

Alles Geschichte, alles Lehrzeit. ... Heute undenkbar.
Logistische Verantwortung gegenüber Mensch und Technik ist eingekehrt.

Bei einer soliden und vernünftigen Führung werden wir zu einer festen Größe in unserem regionalen Bereich wachsen, aber man muss mit den Füßen auf den Boden bleiben. Man muss bedenken, dass Spendenverhalten, bei einer zunehmenden Verarmung der Bevölkerung lässt dann logischer Weise nach, daher müssen wir unsere Aktivitäten beibehalten und ausbauen. Die Organisation von Spendengut muss von allen Vereinsmitgliedern kommen, alle müssen alle an einem Strang ziehen.

Und noch weiter in die Zukunft geschaut?

Gerade im Jahr 2001? steht doch die Frage, wer wird die zweite Generation des Vorstandes um die mehr als 500 Vereinsmitglieder zu führen. Na klar, ein weiter beschwerlicher Weg, aber möglich.

Größter Erfolg?

Ein wirklich messbarer Erfolg ist die Senkung der Kindersterblichkeit in Gajsyn
von 127 (1999) auf 0 (2001) durch die Lieferung von Inkubatoren.

Größte Niederlage?

Ich kann eigentlich nichts vermelden.
Wir zahlten anfangs Lehrgeld. Aber, es war unser eigenes.
Mal fehlte eine „Desinfektionsbescheinigung für gebrauchte Bekleidung“, toll.
Ein anderes Mal mussten der Hintergrund der Kolonnenschilder nicht weiß und rund, sondern gelb und viereckig sein.
Nun wachsen wir von Transport zu Transport. Es ist alles professionell durchorganisiert.

Mein Motto?

...weiter in glückliche Kinderaugen blicken zu können, Menschen dort in der gesamten Region helfen. Das ist schon eine Sache, für die es sich lohnt weiter engagiert zu arbeiten und neue Leute zu motivieren.

Ralf Strauch
Vorstandsmitglied
und Leiter "Transportlogistik"

Wie alles begann... Es war im Jahre anno 1999.

Ich war dabei, in Tschernigow. Im dortigen Krankenhaus wartete man schon.
Nicht auf uns, sondern kurz nach uns sollte das THW 4 Mal vierzig Tonnen liefern
und man hatte uns zu verstehen gegeben, das wir nicht so wirklich willkommen sind.

Wie fuhren weiter nach Gajsyn.
Dort waren wir wirklich willkommen und es stand zuerst die Besichtigung des Krankenhauses auf dem Plan.
Dann stand fest: „Es geht nur noch hier her! Es war nichts da! Nichts!“.

Das Pionierlager am Fluss wurde dann im nächsten Jahr für uns hergerichtet, einfach aber einfach toll. Später wurde auch das Kinderheim versorgt, denn in diese Provinz verirrt sich ja sonst keine Hilfslieferung.

Jürgen Dittrich

Wie alles begann... Es war im Jahre anno 2006.

Hallo Ihr Lieben,
es war mir eine Freude noch mal für Euch den Herbsttransport 2006 Revue passieren zu lassen.
Es freut mich auch wenn es Euch ein bißchen gefallen hat.
Vieles gerät ja leider immer viel zu schnell in Vergessenheit.
und deshalb für alle die es noch mal lesen wollten ...

Ukraine – Hilfstransport September 2006

Zehn „tolle“ Tage – anstrengend, aufregend, beeindruckend, lustig, verrückt - und so weiter und so fort,
das war September 2006 der Hilfstransport!
Ich war dabei! – So kann man sagen,
zur Erinnerung hab ich für euch heut ein paar Dinge zusammengetragen!

Donnerstag, 7. 9. 2006

Pünktlich! – Das war das Zauberwort,
ich hörte es zu jeder Tageszeit und an jedem Ort.
Also brauch ich`s gar nichts anderes zu sagen,
Punkt 8.00 Uhr sind wir auch losgefahren.

Die wichtigste Fracht hatte ich an Bord,
denn die Frauen saßen dort.
Wir haben über so viele Dinge geklönt,
und das eine sag ich euch: sie haben mich auch super verwöhnt!
Schnitzelchen und Frikadellen, Schnittchen, Obst, Tomatenfisch,
ja, das gab’s bei uns im Wagen –superlecker, superfrisch!

Am Zollhof lief es – Dank Brigitte,
an der Grenze fuhr Mario plötzlich in die Mitte,
auf die Spur, die eigentlich für Pkws reserviert,
doch Willi wendete – er hatte kapiert,
und so kamen sie auch sodann,
ne halbe Stunde später an der Tanke an.

Uli hatte schon ungeniert,
unzählige Sonnenbrillen aufprobiert,
„Steht mir diese? Oder jene?“ - Es war vermessen,
doch das Wichtigste, die Vignetten hatten sie dabei völlig vergessen.

Die Luftfederung von Andreas´ Vito gab auf,
die Funktechnik funktionierte fast nicht – wir nahmens in Kauf,
aber plötzlich, ach du Schreck,
waren drei Transporter weg!
Falsche Ausfahrt – kann passieren,
also heißt es: neu orientieren!
Mitten in Krakau – nicht das Wahre,
und beim Wendemanöver sträubten sich uns die Nackenhaare!!!

Gott sei Dank ist nichts passiert,
weiter liefs dann wie geschmiert,
im Motel noch schnell ein Bier,
und flugs geschlafen – der Stunden 4!

Freitag, 8. 9. 2006

Punkt 8.00 Uhr Abfahrt - nach Weißbrot und Ei,
es goss in Strömen oh wei, oh wei.
19.00 Uhr am Polen vorbei,
für “Manager“ Andreas war’s ne Plackerei,
schlecht gelaunt waren alle Zöllner dort,
und streng verboten das Aussteigen vor Ort.
Vor Gram war er schon ganz klein,
und flehte: „Steigt bitte alle ein!“
Die Angst übermannte seine Glieder:
„Bitte, tut es, sonst schreit „DER“ wieder“!

Der nächste Zoll – es kam noch schlimmer,
ich sehnte mich nach einem Zimmer,
ne Dusche wäre auch sehr nett,
doch unser Bus war heut das Bett.

Samstag, 9. 9. 2006

Ärger gab’s mehr als genug,
die Rede jetzt war von Betrug,
die Zöllner rasteten hier aus,
fast hieß es: „Ab, zurück nach haus!“
Doch hatten wir nun noch mal Glück,
auf ging’s bald zum letzten Stück.

Über Funk kam nun Befehl:
„Matze nach vorne, aber schnell!“
Der 7,5Tonner hatte ein Problem,
man konnte aber gar nichts sehn.
Gestunken hat’s nach Kupplung – einmal kurz probiert,
da hatte er sich wohl - von alleine wieder repariert!

Punkt 8.00 Uhr in der Ukraine,
gab´s Spiegeleier – und für mich nur ganz alleine,
ein Wasserklo!
Was war ich froh!!!

Vinica war nun nicht mehr weit,
Radio Gaisin versprühte Heiterkeit.
Die Moderatoren Uli und Sebastian machten viel Spaß,
und wir gaben weiter Gas.

Unsern Willi traf der Blitz,
und er dachte: „So ein Mist!“
60 war dort vorgeschrieben,
85?! – Kurve kriegen!
„34 Grifna!“, sprach die Miliz, „so ist es Brauch.“
Doch lernten wir: eine deutsche Polizeimütze tat es auch!

18.00 Uhr am Krankenhaus,
Pavel sieht geschniegelt aus.
Wohl dem, der als Mann gekommen ist,
der wurde von ihm wenigstens nicht geküsst.

Der Abend war dann noch recht schön,
Speck, Pelmenis, Wodka und endlich…wenn auch stramm – ins Bettchen gehn!

Sonntag, 10. 9. 2006

Punkt 8....Uhr..20 aufgestanden,
schöner Tag heut, wie wir fanden,
also ab zur Straßenschlacht,
durch die Kühe – mit Bedacht,
auf den Markt zog es den Schwarm,
zum Kauf von völlig nutzlosem Kram!

Zurück im Lager - wie herrlich lag dort in der Luft,
ein leckerer Erbsensuppenduft,
dazu Wodka, ist ja klar,
aber halt, was rocht denn da?
Einen unangenehmen Geruch wurde ich einfach nicht mehr los,
und fragte mich: „Was ist das bloß?“
Da wo ich war, da war er auch, - das war das kuriose,
und plötzlich wusst ich´s – er kam aus meiner Hose!!!

Also sprang ich in den Fluss,
weil sich der Mensch auch mal waschen muss.
Das war erfrischen und erlabend,
jetzt war ich fit für den „Deutschen Abend“!

Die Tafel war gedeckt und exakt ausgerichtet,
Punkt 19.00 Uhr wurden auf dem Grill die ersten Würste gesichtet.
Da gab’s dann noch einen, der wollte was wagen,
und das hat sich am Bug zugetragen.
Mit Flachköpper rein, leider lag an dieser Stelle Glas,
und so blutete die Stirn und auch die Nas`.

Der Begrüßungswodka vom Bürgermeister hat bald alle in Stimmung gebracht,
danach wurde ein Feuer entfacht.
Die Miliz war auch bald da,
der Wodka floss, das war ja klar,
Es gab noch einen kleinen Streit,
geklärt erst am nächsten Tag – zur besten Zeit,
Für „ganze“ Männer Armdrücken und Schach für die schwachen,
aber vor allen Dingen: Lachen, Lachen, Lachen!
Andreas hat später „Platten aufgelegt“,
und ich hab dazu schön die Damen bewegt,
das mache ich eigentlich nie unter zwei Promill`,
aber ich denke, es waren auch schon wieder so viel!

Dieser Abend war wirklich sehr nett,
obwohl – einige waren auch schon halb zehn im Bett,
der Rest ging gegen eins, oder räumten noch auf,
na ja – so sahen sie am nächsten Tag dann auch aus!
Kalt war’s in der Nacht, da kam keiner ins Schwitzen,
nun – und einer schlief die ganze Nacht sogar im Sitzen!
Und das auch noch im falschen Bett!
Aber egal, Hauptsache nett!

Seit jenem Tage, welcher Schreck,
war Stefans Reisepass dann weg.

Montag, 11. 9. 2006

Punkt 8.00 Uhr wecken, doch das Aufstehen fällt mir schwer,
wo kommen bloß all die kleinen Hammer in meinem Kopfe her?
Und schon ist`s passiert – ich komme zu spät,
obwohl bei mir doch jede Uhr sowieso schon 10 Minuten vorgeht!

Wir fahrn zum Krankenhaus, mir brummt der Kopp,
Abladen ist angesagt und Säckestapeln ist mein Job.
Das geht in den Rücken und auch in die Beine,
die helfenden Soldaten sind faule Schweine!
Gott sei Dank sind meine Mädels da,
sie versorgen mich fürwahr,
mit Schnittchen - und noch krasser:
ohne Wodka war das Wasser!

Endlich war alles nun geschafft,
die Sauna sollte geben uns neue Kraft,
leider defekt, das Saunieren fiel aus,
also ins Lager zurück nach haus.

Stefan hatte in der Botschaft nicht so viel Glück,
das heißt, die Öffnungszeit war eigentlich das Missgeschick,
denn Feierabend war dort Punkt 17.00 Uhr,
dass er zu spät kam – war schade nur!

Uli, Alex, Sebastian und Andreas brachen noch einmal auf,
nach Vinica, auf einem 40Tonner drauf.
Beim Zoll wurden sie gleich estimiert,
und Uli schnarchte ungeniert,
so vor sich hin im Zollbüro,
nach wenig Schlaf, da ist das so,
dazu - und ohne viel Verdruss, man ja auch die 3% noch ausbaden muss.
Hinterher noch lecker Essen,
das wird keiner so schnell vergessen,
Nicht etwa nur den Gaumengenuss,
nein, auch die Bedienung im Dreierpack mit stolzer Brust!

Dienstag,12. 9. 2006

Punkt 6.00 Uhr Abfahrt nach Odessa,
man, was war da 8.00 Uhr besser!
Der Hausmeister schlief auch noch tief und fest,
was auf ein verschlossenes Tor schließen lässt.
In Gaisin kam der Mitfahrer nicht pünktlich an,
gar nicht gut für unseren korrekten Zeitplan!

Ja, Odessa, das war der Plan,
eine Odyssee auf Straßen und der Autobahn folgte sodann.
Auf der Autobahn – man kann es kaum ertragen,
fuhren auch Fahrräder und Pferdewagen.
Sie kamen einem quasi entgegen,
das war wirklich schon sehr verwegen!
Die Krönung aber, wie soll ich sagen,
waren die Wendeschleifen auf den Autobahnen.
Und was fand man überall ohne viel Mühe?
Ihr wisst es ja: Kühe, Kühe, Kühe!

Die Miliz auf der Straße nicht zu schlapp,
rechnete mit einem Obstverkäufer ab.
Da wurde alles zertrümmert und im hohen Bogen,
kamen die Melonen geflogen.

Ausfahrt verpasst, na ja, nicht schlimm,
schon waren wir in der Stadt mittendrin.
Verkehrschaos! – Ich ahn` nichts Schlecht`s,
da überholt man uns gleich links und von rechts.
Rote Ampeln? Wozu? – Das ist hart,
der Held bist du nur beim coolen Jump-Start!

Endlich ein Parkplatz, Zeit zum Verschnaufen,
hier in der Stadt konnten wir nun etwas laufen,
doch bloß nicht zu weit, ich bin ja kein Deppe,
machte ein Foto von der Patjomki-Treppe.
Stadtrundfahrt – schön im Bus,
war dann wieder ein Genuss.

Und echte ukrainische Küche habe ich probiert mit viel Mut.
Muss sagen, Varenizi und Galubzi sind ausgesprochen lecker und wirklich sehr, sehr gut.

Danach noch einmal das Verkehrsproblem,
durch die Straßen von Odessa – na, mal sehn.
Eine Stunde haben wir durch die Rush our verbracht,
Katastrophe, gute Nacht!
Doch noch fünf Stunden Rückfahrt trennten uns von Schlafsack und Matratze,
ich war ein völlig kaputter Matze.

Aber eins an diesem Tag war noch absolut wichtig:
Das „Hüftpatientenklo“, denn es passte genau richtig,
mitten aufs Loch in unserem Klo,
da war ich auch beim Kacken wieder froh,
und dankte Udo, denn er hatte beim Abladen ohne Hast,
einfach richtig gut aufgepasst.

Mittwoch, 13. 9. 2006

Für Alex und Stefan hieß es 3.30 Uhr schon wieder aufstehen,
es sollte heut noch mal nach Kiew in die Botschaft gehen.
Und sie kamen diesmal erfolgreich und mit Glück,
wieder zurück.

Alex – der „Arme“, musste ja nun wirklich überall mit ran.
Ist schon Scheiße, wenn man russisch kann!!!

Wir schliefen aus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und dann, Punkt 9.00,
konnten wir uns auf was Besonderes freun!
Nemirov, die Schnapsfabrik,
ist seit jeher stets beliebt.
Verkleidet wie die Oberärzte,
probierten Wodka wir aufs schärfste!!!
Nach 30 Minuten war auch dem letzten klar:
„Achtung - Absturzgefahr!“
Der Fruchtwodka war Favorit,
auch alle andern sehr beliebt,
und ich möchte mal so sagen,
circa 120 Liter Wodka hatten wir
später in unseren Wagen!
Als wir zurück waren alle man,
bot sich ein Mittagsschläfchen an.

Stepaschki stand auf dem Programm,
zum ersten Mal merkte ich auch sodann,
wofür manche Strapazen sich hatten gelohnt,
über die Freude der Anwesenden wurde man belohnt.

Dankesworte auch noch mal am Abend im Lager mit allen,
auch Bürgermeister Wasja schien es sehr zu gefallen.
Die Miliz war ebenfalls vor Ort,
und es fiel wieder so manch nettes Wort.
Am Feuer lernte ich auch dann,
dass man am besten auf die Freundschaft trinken kann,
denn darauf kann man immer bauen,
und natürlich... auf die Frauen!
So tranken wir, soviel, wie geht,
und es wurde wieder spät!


Donnerstag, 14. 9. 2006

Punkt...ach bitte, fragt jetzt nicht,
manch einer sieht schlecht aus im Gesicht.
Nur Herbert ist das „blühende Leben“,
täglich früh ins Bett – so geht das eben!

Heute noch mal viele Termine,
und Ralf sorgte obendrein für die Zufuhr der Vitamine,
er erstand 35 leckere Melonen auf die Hand,
und wurde fortan nur noch „Melonenkönig Ralf“ genannt.

Die Kinder im Heim beeindruckten mich sehr,
ein schönes Programm, doch sicherlich recht schwer,
gehörlos zu singen und sich dabei zu bewegen,
das kann man nicht so oft erleben.

Leuchtende Kinderaugen waren für mich der schönste Lohn, den man haben kann,
einiges geht unter die Haut und rührt doch ganz schön an.

Gefängnis und Krankenhaus waren interessant,
und man sieht schon, wie ich fand,
dass in den vergangenen Jahren,
wir schon mehrmals doch hier waren.
Auch Ansporn, um weiter dranzubleiben und weiter zu machen,
als Dank gilt hier das schönste Lachen.

Ich verabschiedete mich vom Grundnahrungsmittel „Klares Glückswässerchen“ im Nu,
wendete mich noch einigen Essensresten zu,
dann hieß es heute mal zeitig ins Bett,
wer weiß wann ich das nächste mal wieder eins hätt!?

Freitag, 15. 9. 2006

Punkt 4.00 Uhr wecken und wer hätte es gedacht,
alle sind pünktlich aufgewacht.
Kaffee zum Frühstück mit ner Fluppe?
Ich nehme noch zwei Teller Suppe.


Von Pawel gibt es Abschiedsworte,
er hofft auf weitere Transporte.
Kurz hinter Nemiroff, wie soll ich sagen,
haben wir uns gleich verfahren,
vielleicht lags am Schnapsgeruch, der über der Stadt wohl immer liegt,
und die Fahrer im Führungsfahrzeug zur Unkonzentriertheit trieb!

Bei Erwin fiel ab die Auspuffschelle,
wir brauchten Hilfe auf die Schnelle.
In einer Werkstatt wurde geholfen in der Tat,
ich spielte mit Jens und Sabine Skat.
Diese Frau, es ist wie ein Wunder,
machte uns schon wieder platt wie ne Flunder.

12.00 Uhr konnte es weitergehn,
Gott sei Dank, denn hier war’s nicht so schön,
obwohl der Rastplatz, so nett war man ja,
extra für uns dann endlich geöffnet war.

Doch schon übermannte uns das nächste Malheur,
an Udos Anhänger riss der Befestigungshalter von der Tür.
Einige Sachen flogen hinaus, kamen uns fast noch in die Quere,
auch Bierflaschen, - aber gottlob, es waren nur leere!

Weiter ging’s der Sonne entgegen,
doch was mussten wir nun schon wieder erleben?
Nebel! - Aber nicht der „ Nebel des Grauen“,
den man im Kino schon mal konnte schauen,
es war der Nebel der Pflanzenreste,
und die ukrainischen Bauern gaben bei der Verbrennung hier das Beste!

Als nächstes war der Reifen von Andreas dran,
er zeigte uns schnell, dass er einen wie im Schlaf wechseln kann,
das eigentliche Problem und der große Schreck,
kamen erst später, als er merkte: „Scheiße, mein Portmonee ist weg!“
Erfolglos blieb die Suche am Straßenrand,
und man sah,
dass ihm der Angstschweiß auf der Stirne stand.

Kurz vor der Grenze das Theater mit dem Geld,
Bärbel war dafür abgestellt,
doch bei den Wechselstuben, welch ein Graus,
waren bald die Euros aus.
Bärbels kriegte schon nen trocknen Hals, feucht waren ihre Hände,
ich half ihr beim Zählen gleich und gut wird alles noch am Ende!

Nun noch mal billig vollgetankt, für circa 70cent,
der Tankwart, der uns bescheißen wollt, dacht wohl, wir hätten auf nem Ast gepennt.

Glück gehabt dann an der Grenze, unser lieber Pole darf mit raus,
Alex, für sein sprachliches Meisterwerk, erntet still Applaus.

Der polnische Zoll meint`s gut mit uns, kontrolliert werden alle Sachen,
Zigarettenschmuggel wird vermutet – aber so was würde doch keiner machen!!!!!!
Nur Eigenbedarf! - So was kommt ja nicht von ungefähr,
manch einer raucht eben etwas mehr!!!
So wurde echt auch nichts gefunden,
und dann standen wir unumwunden,
wieder – in der Zivilisation,
große Freude, man kennt das ja schon.

Schnitzel, Schaschlik und Pommes am Morgen,
da vergingen alle Sorgen,
und aufs Ohr gehauen schnell,
pünktlich 8.30 Uhr waren alle wieder zur Stell.

Samstag, 16. 9. 2006

Mittagspause im „Lotus“, es war vermessen,
als es weitergehen sollte, hatte Jens seinen Schlüssel im Laderaum des Transporters vergessen.
An der Mautstelle fand Mario seine Vignette nicht,
und auch sein Augenaufschlag zog bei der hübschen Beamtin nicht.
Das musste er als Niederlage verbuchen,
und es hieß nur: weiter suchen!

Er fand auch alles, weiter ging die Fahrt,
zwei Stunden später standen Jens mit Kommandant ebenfalls wieder parat.
Für 25 Euro hatte ein polnischer Kfz-Schlosser den Ford sauber geknackt,
und dabei nicht mal Schaden am Lack gemacht!

Deutschland hatte uns dann wieder,
langsam schmerzten alle Glieder,
ein letzter Fahrertausch stand an,
und sogar Ulli musste nun auch mal ran!
Da wurde der Funk noch mal etwas belebt,
Bei Polen – und Polizeiwitzen wurde es spät,
die Rücklichter an den Fahrzeugen wurden größer und rund,
ich sah plötzlich Tiere – verwirrend und bunt.

In Buckautal die letzte Rast,
Rührei und Kaffee ohne Hast,
zu Preisen allerdings führwahr -
hätt man in der Ukraine bekommen ein ganzes Restaurant mit Mobiliar!

Abschied von Alex und ich muss sagen,
schön, dass wir zwei uns kennengelernt haben!

Gesund sind alle in Halberstadt wieder angekommen,
herzlich wurde so mancher noch mal in den Arm genommen,
Hoppenstedt war meine letzte Station,
und dann kam die Heimat „schon“!

Punkt 5.30Uhr in Osterwieck,
unsere Katze sich um meine Beine schmiegt,
„Du stinkst!“, sagte meine Frau, ich musste lange duschen,
trank noch ein Bier, um dann endlich ab ins Bett zu huschen.
Das tat dann aber auch wirklich Not,
ich war im wahrsten Sinne des Wortes tot!

Zum Schluss lasst mich noch eines sagen,
dank an all die, die im Vorfeld perfekt organisiert alles haben.
Nur wer, - so wie ich jetzt, - einmal hat Blut geleckt,
der weiß, wie viel Kraft und Energie in dieser Aktion drinsteckt.
Drum sag ich’s hier auch frank und frei,
ich bin bestimmt wieder einmal mit dabei!
Vielleicht noch ein Wunsch, es wäre schön,
bei der nächsten Rückfahrt doch noch einmal zwischendurch in die „Heia“ zu gehen.
Damit dann auch, dass ist der Grund,
alle zurückkehren gesund.

Ich hoff, es war nun nicht zu lang,
für euer Zuhören, vielen Dank,
und seid mir auch weiter wohlgesonnen,
auch wenn hier manches noch mal auf den Tisch ist gekommen!

Zu guter letzt noch einen Toast:
Hebt euer Glas! – Auf die Freundschaft und damit „Prost!“ .

27. 9. 2006

 

Wie alles begann... Es war im Jahre anno 2006.

Hallo Ihr Lieben,
es war mir eine Freude noch mal für Euch den Herbsttransport 2006 Revue passieren zu lassen.
Es freut mich auch wenn es Euch ein bißchen gefallen hat.
Vieles gerät ja leider immer viel zu schnell in Vergessenheit.
und deshalb für alle die es noch mal lesen wollten ...

Ukraine – Hilfstransport September 2006

Zehn „tolle“ Tage – anstrengend, aufregend, beeindruckend, lustig, verrückt - und so weiter und so fort,
das war September 2006 der Hilfstransport!
Ich war dabei! – So kann man sagen,
zur Erinnerung hab ich für euch heut ein paar Dinge zusammengetragen!

Donnerstag, 7. 9. 2006

Pünktlich! – Das war das Zauberwort,
ich hörte es zu jeder Tageszeit und an jedem Ort.
Also brauch ich`s gar nichts anderes zu sagen,
Punkt 8.00 Uhr sind wir auch losgefahren.

Die wichtigste Fracht hatte ich an Bord,
denn die Frauen saßen dort.
Wir haben über so viele Dinge geklönt,
und das eine sag ich euch: sie haben mich auch super verwöhnt!
Schnitzelchen und Frikadellen, Schnittchen, Obst, Tomatenfisch,
ja, das gab’s bei uns im Wagen –superlecker, superfrisch!

Am Zollhof lief es – Dank Brigitte,
an der Grenze fuhr Mario plötzlich in die Mitte,
auf die Spur, die eigentlich für Pkws reserviert,
doch Willi wendete – er hatte kapiert,
und so kamen sie auch sodann,
ne halbe Stunde später an der Tanke an.

Uli hatte schon ungeniert,
unzählige Sonnenbrillen aufprobiert,
„Steht mir diese? Oder jene?“ - Es war vermessen,
doch das Wichtigste, die Vignetten hatten sie dabei völlig vergessen.

Die Luftfederung von Andreas´ Vito gab auf,
die Funktechnik funktionierte fast nicht – wir nahmens in Kauf,
aber plötzlich, ach du Schreck,
waren drei Transporter weg!
Falsche Ausfahrt – kann passieren,
also heißt es: neu orientieren!
Mitten in Krakau – nicht das Wahre,
und beim Wendemanöver sträubten sich uns die Nackenhaare!!!

Gott sei Dank ist nichts passiert,
weiter liefs dann wie geschmiert,
im Motel noch schnell ein Bier,
und flugs geschlafen – der Stunden 4!

Freitag, 8. 9. 2006

Punkt 8.00 Uhr Abfahrt - nach Weißbrot und Ei,
es goss in Strömen oh wei, oh wei.
19.00 Uhr am Polen vorbei,
für “Manager“ Andreas war’s ne Plackerei,
schlecht gelaunt waren alle Zöllner dort,
und streng verboten das Aussteigen vor Ort.
Vor Gram war er schon ganz klein,
und flehte: „Steigt bitte alle ein!“
Die Angst übermannte seine Glieder:
„Bitte, tut es, sonst schreit „DER“ wieder“!

Der nächste Zoll – es kam noch schlimmer,
ich sehnte mich nach einem Zimmer,
ne Dusche wäre auch sehr nett,
doch unser Bus war heut das Bett.

Samstag, 9. 9. 2006

Ärger gab’s mehr als genug,
die Rede jetzt war von Betrug,
die Zöllner rasteten hier aus,
fast hieß es: „Ab, zurück nach haus!“
Doch hatten wir nun noch mal Glück,
auf ging’s bald zum letzten Stück.

Über Funk kam nun Befehl:
„Matze nach vorne, aber schnell!“
Der 7,5Tonner hatte ein Problem,
man konnte aber gar nichts sehn.
Gestunken hat’s nach Kupplung – einmal kurz probiert,
da hatte er sich wohl - von alleine wieder repariert!

Punkt 8.00 Uhr in der Ukraine,
gab´s Spiegeleier – und für mich nur ganz alleine,
ein Wasserklo!
Was war ich froh!!!

Vinica war nun nicht mehr weit,
Radio Gaisin versprühte Heiterkeit.
Die Moderatoren Uli und Sebastian machten viel Spaß,
und wir gaben weiter Gas.

Unsern Willi traf der Blitz,
und er dachte: „So ein Mist!“
60 war dort vorgeschrieben,
85?! – Kurve kriegen!
„34 Grifna!“, sprach die Miliz, „so ist es Brauch.“
Doch lernten wir: eine deutsche Polizeimütze tat es auch!

18.00 Uhr am Krankenhaus,
Pavel sieht geschniegelt aus.
Wohl dem, der als Mann gekommen ist,
der wurde von ihm wenigstens nicht geküsst.

Der Abend war dann noch recht schön,
Speck, Pelmenis, Wodka und endlich…wenn auch stramm – ins Bettchen gehn!

Sonntag, 10. 9. 2006

Punkt 8....Uhr..20 aufgestanden,
schöner Tag heut, wie wir fanden,
also ab zur Straßenschlacht,
durch die Kühe – mit Bedacht,
auf den Markt zog es den Schwarm,
zum Kauf von völlig nutzlosem Kram!

Zurück im Lager - wie herrlich lag dort in der Luft,
ein leckerer Erbsensuppenduft,
dazu Wodka, ist ja klar,
aber halt, was rocht denn da?
Einen unangenehmen Geruch wurde ich einfach nicht mehr los,
und fragte mich: „Was ist das bloß?“
Da wo ich war, da war er auch, - das war das kuriose,
und plötzlich wusst ich´s – er kam aus meiner Hose!!!

Also sprang ich in den Fluss,
weil sich der Mensch auch mal waschen muss.
Das war erfrischen und erlabend,
jetzt war ich fit für den „Deutschen Abend“!

Die Tafel war gedeckt und exakt ausgerichtet,
Punkt 19.00 Uhr wurden auf dem Grill die ersten Würste gesichtet.
Da gab’s dann noch einen, der wollte was wagen,
und das hat sich am Bug zugetragen.
Mit Flachköpper rein, leider lag an dieser Stelle Glas,
und so blutete die Stirn und auch die Nas`.

Der Begrüßungswodka vom Bürgermeister hat bald alle in Stimmung gebracht,
danach wurde ein Feuer entfacht.
Die Miliz war auch bald da,
der Wodka floss, das war ja klar,
Es gab noch einen kleinen Streit,
geklärt erst am nächsten Tag – zur besten Zeit,
Für „ganze“ Männer Armdrücken und Schach für die schwachen,
aber vor allen Dingen: Lachen, Lachen, Lachen!
Andreas hat später „Platten aufgelegt“,
und ich hab dazu schön die Damen bewegt,
das mache ich eigentlich nie unter zwei Promill`,
aber ich denke, es waren auch schon wieder so viel!

Dieser Abend war wirklich sehr nett,
obwohl – einige waren auch schon halb zehn im Bett,
der Rest ging gegen eins, oder räumten noch auf,
na ja – so sahen sie am nächsten Tag dann auch aus!
Kalt war’s in der Nacht, da kam keiner ins Schwitzen,
nun – und einer schlief die ganze Nacht sogar im Sitzen!
Und das auch noch im falschen Bett!
Aber egal, Hauptsache nett!

Seit jenem Tage, welcher Schreck,
war Stefans Reisepass dann weg.

Montag, 11. 9. 2006

Punkt 8.00 Uhr wecken, doch das Aufstehen fällt mir schwer,
wo kommen bloß all die kleinen Hammer in meinem Kopfe her?
Und schon ist`s passiert – ich komme zu spät,
obwohl bei mir doch jede Uhr sowieso schon 10 Minuten vorgeht!

Wir fahrn zum Krankenhaus, mir brummt der Kopp,
Abladen ist angesagt und Säckestapeln ist mein Job.
Das geht in den Rücken und auch in die Beine,
die helfenden Soldaten sind faule Schweine!
Gott sei Dank sind meine Mädels da,
sie versorgen mich fürwahr,
mit Schnittchen - und noch krasser:
ohne Wodka war das Wasser!

Endlich war alles nun geschafft,
die Sauna sollte geben uns neue Kraft,
leider defekt, das Saunieren fiel aus,
also ins Lager zurück nach haus.

Stefan hatte in der Botschaft nicht so viel Glück,
das heißt, die Öffnungszeit war eigentlich das Missgeschick,
denn Feierabend war dort Punkt 17.00 Uhr,
dass er zu spät kam – war schade nur!

Uli, Alex, Sebastian und Andreas brachen noch einmal auf,
nach Vinica, auf einem 40Tonner drauf.
Beim Zoll wurden sie gleich estimiert,
und Uli schnarchte ungeniert,
so vor sich hin im Zollbüro,
nach wenig Schlaf, da ist das so,
dazu - und ohne viel Verdruss, man ja auch die 3% noch ausbaden muss.
Hinterher noch lecker Essen,
das wird keiner so schnell vergessen,
Nicht etwa nur den Gaumengenuss,
nein, auch die Bedienung im Dreierpack mit stolzer Brust!

Dienstag,12. 9. 2006

Punkt 6.00 Uhr Abfahrt nach Odessa,
man, was war da 8.00 Uhr besser!
Der Hausmeister schlief auch noch tief und fest,
was auf ein verschlossenes Tor schließen lässt.
In Gaisin kam der Mitfahrer nicht pünktlich an,
gar nicht gut für unseren korrekten Zeitplan!

Ja, Odessa, das war der Plan,
eine Odyssee auf Straßen und der Autobahn folgte sodann.
Auf der Autobahn – man kann es kaum ertragen,
fuhren auch Fahrräder und Pferdewagen.
Sie kamen einem quasi entgegen,
das war wirklich schon sehr verwegen!
Die Krönung aber, wie soll ich sagen,
waren die Wendeschleifen auf den Autobahnen.
Und was fand man überall ohne viel Mühe?
Ihr wisst es ja: Kühe, Kühe, Kühe!

Die Miliz auf der Straße nicht zu schlapp,
rechnete mit einem Obstverkäufer ab.
Da wurde alles zertrümmert und im hohen Bogen,
kamen die Melonen geflogen.

Ausfahrt verpasst, na ja, nicht schlimm,
schon waren wir in der Stadt mittendrin.
Verkehrschaos! – Ich ahn` nichts Schlecht`s,
da überholt man uns gleich links und von rechts.
Rote Ampeln? Wozu? – Das ist hart,
der Held bist du nur beim coolen Jump-Start!

Endlich ein Parkplatz, Zeit zum Verschnaufen,
hier in der Stadt konnten wir nun etwas laufen,
doch bloß nicht zu weit, ich bin ja kein Deppe,
machte ein Foto von der Patjomki-Treppe.
Stadtrundfahrt – schön im Bus,
war dann wieder ein Genuss.

Und echte ukrainische Küche habe ich probiert mit viel Mut.
Muss sagen, Varenizi und Galubzi sind ausgesprochen lecker und wirklich sehr, sehr gut.

Danach noch einmal das Verkehrsproblem,
durch die Straßen von Odessa – na, mal sehn.
Eine Stunde haben wir durch die Rush our verbracht,
Katastrophe, gute Nacht!
Doch noch fünf Stunden Rückfahrt trennten uns von Schlafsack und Matratze,
ich war ein völlig kaputter Matze.

Aber eins an diesem Tag war noch absolut wichtig:
Das „Hüftpatientenklo“, denn es passte genau richtig,
mitten aufs Loch in unserem Klo,
da war ich auch beim Kacken wieder froh,
und dankte Udo, denn er hatte beim Abladen ohne Hast,
einfach richtig gut aufgepasst.

Mittwoch, 13. 9. 2006

Für Alex und Stefan hieß es 3.30 Uhr schon wieder aufstehen,
es sollte heut noch mal nach Kiew in die Botschaft gehen.
Und sie kamen diesmal erfolgreich und mit Glück,
wieder zurück.

Alex – der „Arme“, musste ja nun wirklich überall mit ran.
Ist schon Scheiße, wenn man russisch kann!!!

Wir schliefen aus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und dann, Punkt 9.00,
konnten wir uns auf was Besonderes freun!
Nemirov, die Schnapsfabrik,
ist seit jeher stets beliebt.
Verkleidet wie die Oberärzte,
probierten Wodka wir aufs schärfste!!!
Nach 30 Minuten war auch dem letzten klar:
„Achtung - Absturzgefahr!“
Der Fruchtwodka war Favorit,
auch alle andern sehr beliebt,
und ich möchte mal so sagen,
circa 120 Liter Wodka hatten wir
später in unseren Wagen!
Als wir zurück waren alle man,
bot sich ein Mittagsschläfchen an.

Stepaschki stand auf dem Programm,
zum ersten Mal merkte ich auch sodann,
wofür manche Strapazen sich hatten gelohnt,
über die Freude der Anwesenden wurde man belohnt.

Dankesworte auch noch mal am Abend im Lager mit allen,
auch Bürgermeister Wasja schien es sehr zu gefallen.
Die Miliz war ebenfalls vor Ort,
und es fiel wieder so manch nettes Wort.
Am Feuer lernte ich auch dann,
dass man am besten auf die Freundschaft trinken kann,
denn darauf kann man immer bauen,
und natürlich... auf die Frauen!
So tranken wir, soviel, wie geht,
und es wurde wieder spät!


Donnerstag, 14. 9. 2006

Punkt...ach bitte, fragt jetzt nicht,
manch einer sieht schlecht aus im Gesicht.
Nur Herbert ist das „blühende Leben“,
täglich früh ins Bett – so geht das eben!

Heute noch mal viele Termine,
und Ralf sorgte obendrein für die Zufuhr der Vitamine,
er erstand 35 leckere Melonen auf die Hand,
und wurde fortan nur noch „Melonenkönig Ralf“ genannt.

Die Kinder im Heim beeindruckten mich sehr,
ein schönes Programm, doch sicherlich recht schwer,
gehörlos zu singen und sich dabei zu bewegen,
das kann man nicht so oft erleben.

Leuchtende Kinderaugen waren für mich der schönste Lohn, den man haben kann,
einiges geht unter die Haut und rührt doch ganz schön an.

Gefängnis und Krankenhaus waren interessant,
und man sieht schon, wie ich fand,
dass in den vergangenen Jahren,
wir schon mehrmals doch hier waren.
Auch Ansporn, um weiter dranzubleiben und weiter zu machen,
als Dank gilt hier das schönste Lachen.

Ich verabschiedete mich vom Grundnahrungsmittel „Klares Glückswässerchen“ im Nu,
wendete mich noch einigen Essensresten zu,
dann hieß es heute mal zeitig ins Bett,
wer weiß wann ich das nächste mal wieder eins hätt!?

Freitag, 15. 9. 2006

Punkt 4.00 Uhr wecken und wer hätte es gedacht,
alle sind pünktlich aufgewacht.
Kaffee zum Frühstück mit ner Fluppe?
Ich nehme noch zwei Teller Suppe.


Von Pawel gibt es Abschiedsworte,
er hofft auf weitere Transporte.
Kurz hinter Nemiroff, wie soll ich sagen,
haben wir uns gleich verfahren,
vielleicht lags am Schnapsgeruch, der über der Stadt wohl immer liegt,
und die Fahrer im Führungsfahrzeug zur Unkonzentriertheit trieb!

Bei Erwin fiel ab die Auspuffschelle,
wir brauchten Hilfe auf die Schnelle.
In einer Werkstatt wurde geholfen in der Tat,
ich spielte mit Jens und Sabine Skat.
Diese Frau, es ist wie ein Wunder,
machte uns schon wieder platt wie ne Flunder.

12.00 Uhr konnte es weitergehn,
Gott sei Dank, denn hier war’s nicht so schön,
obwohl der Rastplatz, so nett war man ja,
extra für uns dann endlich geöffnet war.

Doch schon übermannte uns das nächste Malheur,
an Udos Anhänger riss der Befestigungshalter von der Tür.
Einige Sachen flogen hinaus, kamen uns fast noch in die Quere,
auch Bierflaschen, - aber gottlob, es waren nur leere!

Weiter ging’s der Sonne entgegen,
doch was mussten wir nun schon wieder erleben?
Nebel! - Aber nicht der „ Nebel des Grauen“,
den man im Kino schon mal konnte schauen,
es war der Nebel der Pflanzenreste,
und die ukrainischen Bauern gaben bei der Verbrennung hier das Beste!

Als nächstes war der Reifen von Andreas dran,
er zeigte uns schnell, dass er einen wie im Schlaf wechseln kann,
das eigentliche Problem und der große Schreck,
kamen erst später, als er merkte: „Scheiße, mein Portmonee ist weg!“
Erfolglos blieb die Suche am Straßenrand,
und man sah,
dass ihm der Angstschweiß auf der Stirne stand.

Kurz vor der Grenze das Theater mit dem Geld,
Bärbel war dafür abgestellt,
doch bei den Wechselstuben, welch ein Graus,
waren bald die Euros aus.
Bärbels kriegte schon nen trocknen Hals, feucht waren ihre Hände,
ich half ihr beim Zählen gleich und gut wird alles noch am Ende!

Nun noch mal billig vollgetankt, für circa 70cent,
der Tankwart, der uns bescheißen wollt, dacht wohl, wir hätten auf nem Ast gepennt.

Glück gehabt dann an der Grenze, unser lieber Pole darf mit raus,
Alex, für sein sprachliches Meisterwerk, erntet still Applaus.

Der polnische Zoll meint`s gut mit uns, kontrolliert werden alle Sachen,
Zigarettenschmuggel wird vermutet – aber so was würde doch keiner machen!!!!!!
Nur Eigenbedarf! - So was kommt ja nicht von ungefähr,
manch einer raucht eben etwas mehr!!!
So wurde echt auch nichts gefunden,
und dann standen wir unumwunden,
wieder – in der Zivilisation,
große Freude, man kennt das ja schon.

Schnitzel, Schaschlik und Pommes am Morgen,
da vergingen alle Sorgen,
und aufs Ohr gehauen schnell,
pünktlich 8.30 Uhr waren alle wieder zur Stell.

Samstag, 16. 9. 2006

Mittagspause im „Lotus“, es war vermessen,
als es weitergehen sollte, hatte Jens seinen Schlüssel im Laderaum des Transporters vergessen.
An der Mautstelle fand Mario seine Vignette nicht,
und auch sein Augenaufschlag zog bei der hübschen Beamtin nicht.
Das musste er als Niederlage verbuchen,
und es hieß nur: weiter suchen!

Er fand auch alles, weiter ging die Fahrt,
zwei Stunden später standen Jens mit Kommandant ebenfalls wieder parat.
Für 25 Euro hatte ein polnischer Kfz-Schlosser den Ford sauber geknackt,
und dabei nicht mal Schaden am Lack gemacht!

Deutschland hatte uns dann wieder,
langsam schmerzten alle Glieder,
ein letzter Fahrertausch stand an,
und sogar Ulli musste nun auch mal ran!
Da wurde der Funk noch mal etwas belebt,
Bei Polen – und Polizeiwitzen wurde es spät,
die Rücklichter an den Fahrzeugen wurden größer und rund,
ich sah plötzlich Tiere – verwirrend und bunt.

In Buckautal die letzte Rast,
Rührei und Kaffee ohne Hast,
zu Preisen allerdings führwahr -
hätt man in der Ukraine bekommen ein ganzes Restaurant mit Mobiliar!

Abschied von Alex und ich muss sagen,
schön, dass wir zwei uns kennengelernt haben!

Gesund sind alle in Halberstadt wieder angekommen,
herzlich wurde so mancher noch mal in den Arm genommen,
Hoppenstedt war meine letzte Station,
und dann kam die Heimat „schon“!

Punkt 5.30Uhr in Osterwieck,
unsere Katze sich um meine Beine schmiegt,
„Du stinkst!“, sagte meine Frau, ich musste lange duschen,
trank noch ein Bier, um dann endlich ab ins Bett zu huschen.
Das tat dann aber auch wirklich Not,
ich war im wahrsten Sinne des Wortes tot!

Zum Schluss lasst mich noch eines sagen,
dank an all die, die im Vorfeld perfekt organisiert alles haben.
Nur wer, - so wie ich jetzt, - einmal hat Blut geleckt,
der weiß, wie viel Kraft und Energie in dieser Aktion drinsteckt.
Drum sag ich’s hier auch frank und frei,
ich bin bestimmt wieder einmal mit dabei!
Vielleicht noch ein Wunsch, es wäre schön,
bei der nächsten Rückfahrt doch noch einmal zwischendurch in die „Heia“ zu gehen.
Damit dann auch, dass ist der Grund,
alle zurückkehren gesund.

Ich hoff, es war nun nicht zu lang,
für euer Zuhören, vielen Dank,
und seid mir auch weiter wohlgesonnen,
auch wenn hier manches noch mal auf den Tisch ist gekommen!

Zu guter letzt noch einen Toast:
Hebt euer Glas! – Auf die Freundschaft und damit „Prost!“ .

27. 9. 2006