by Mario Sahlmann
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Einem Transport geht sehr viel Arbeit im Vorfeld voraus.Diesmal war es besonders schwer.Eigentlich sollte der Frühjahrstransport in Richtung Ukraine aufbrechen.Durch die politischen Unruhen und das Fehlen der nötigen Zollpapiere mußte der Transport anders geplant werden.Durch die engen Kontakte zum Rotary Verein,war ein neues Ziel ins Auge gefasst worden.Es sollte nach Ungarn gehen.Es war von einer Behinderteneinrichtung nahe Budapest die Rede.
Am Freitag wurde der LKW von Willy uns Co im Lager in der Taubenstraße beladen.Es wurde sehr viel Inventar in Form von Schränken verladen.Kindersachen,Küchenutensilien und Schokolade fanden auf dem LkW reichlich Platz.Am Montag startete der kleine Konvoi pünktlich um 6.00Uhr von der Taubenstraße aus Richtung Ungarn.Begleitet wurde der Transport von 7 Mitgliedern und 2 Transportern.Das Autohaus Wölfer aus Königerode stellte,wie schon oft,problemlos einen Transporter zur Lieferung von Hilfsgütern zur Verfügung.Die Marschroute wurde vorher festgelegt.A14 Richtung Dresden,Prag,Bratislawa,Budapest und von dort aus nach Ipolytölgyes.Dieser kleine Ort war auf der Karte schnell zu finden sollte sich aber auf unserer Fahrt als schwierig zu erreichen herausstellen.Endlich auf der A14 ging es in Richtung Dresden.Der kleine Konvoi rollte sehr gut und jeder freute sich auf das Ziel.Plötzlich platzte 1 Reifen an Willy`s LKW Anhänger.Der nachfolgende Transporter informierte Willy gleich und auf dem ausrollenden Weg Richtung Standstreifen gab auch der 2. Reifen seinen Geist auf.Nun war guter Rat gefragt.
Willy versuchte gleich das Reserverad zu montieren.Aber ein Reifen reicht nicht.Wir beschlossen an Ort und Stelle,das ein Fahrzeug voraus fährt und eine Werkstatt findet um das Problem zu lösen.Ein Reifenhandel befand sich unweit von der Autobahn und eine Fachwerkstatt wurde auch schnell gefunden.Durch den unermütlichen Einsatz des Werkstattmeister konnten wir gegen 12.00Uhr unsere Reise fortsetzen.
4 Stunden Reparatur lassen sich so einfach nicht mehr aufholen und so war klar,das Tagesziel Ungarn zu erreichen war aussichtslos.Kurz hinter Brno war dann unser 1. Reisetag beendet.An einer nahe gelegenen Tankstelle sollte unser Nachtlager sein. Am nächsten Tag ging dann unsere Reise pünktlich um 5.00 Uhr weiter.Alles klappte reibungslos und wir waren schon sehr gespannt wann wir unser Ziel erreichen und was uns dort erwartet.Grenzen als solche gab es nicht mehr,nur das Navi zeigte uns in welchem Land wir waren.Slowakei und Ungarn wechselten sich ständig ab.Das Navi zeigte nur noch 5 km bis zum Zielort an.Das Problem,stand in Form einer Brücke mit 7,5 T Tragkraft vor uns.Für die Transporter kein Problem,nur Willy hatte mit LKW und Anhänger wesentlich mehr Gewicht.Dieses Wagnis wolten wir so kurz vor unserem Zielort nicht eingehen.Eine Ausweichstrecke mußte her.Etwa in 3 km Entfernung sollte sich noch eine Brücke befinden.Das Navi zeigte uns aber einen anderen Weg und nach Rückfragen mit der Bevölkerung sollte dies der richtige Weg sein. Alle Mitreisende waren völlig überrascht,das Willy diesen Weg auch fuhr,denn er sollte sich schon nach wenigen Metern als eine Art „Schmugglerweg“ herausstellen.1 spurig und keine Wendemöglichkeit,sowie völlige Ahnungslosigkeit,wo wir uns gerade befanden.Nach schier guten 25 km und 2 Stunden später kamen wir auf eine befestigte Straße,die uns nun zu Zielort bringen sollte.
Dort wurden wir auch schon sehnlichst erwartet.Die Heimleiterin,Bewohner der Einrichtung,Mitarbeiter und Freunde warteten schon den ganzen Tag auf uns.Nachdem der LKW seinen Standplatz zum Entladen erreicht hatte,genehmigten wir uns alle ein Bier und werteten die letzten Meter vor unserem Zielort aus.
Eine Turnhalle sollte das Zwischenlager sein.Die Bewohner , Behinderte mit Downsyndrom,konnten es gar nicht erwarten,den LKW und den Anhänger auszuladen.Soviel Einsatz und Enerie hatten wir beim Abladen noch nie gesehen.Nach gut 2 Stunden waren unsere mitgebrachten Hilfsgüter in der Turnhalle fein säuberlich aufgereiht.Selbst für uns war es eine Überraschung,wieviel Material wir bewegt haben.
Beim anschließenden Abendbrot wurde unsere Hilfsaktion durch die Heimleiterin ausgiebig gewürdigt.Sie war sehr stolz und froh,aus Deutschland Hilfe für Ihre Einrichtung bekommen zu haben.Nach einem anschließenden Rundgang konnten wir uns ein Bild von der Einrichtung machen.Dort sind 150 Menschen mit zum Teil mehrfach Behinderung untergebracht.Diese Einrichtung wird von der ungarischen Kirche getragen,jedoch fehlt es an Geld die Gebäude zu erhalten und die Zimmer zu renovieren.Mit unseren mitgebrachten Hilfsgütern verbessern wir die Lebensqualität der Menschen entscheidend.Dieses gesprochene Wort machte uns sehr stolz.
Unsere Zimmer in dieser Eirichtung waren sehr schön und so beschlossen wir,noch einige Tage zu bleiben und uns einen Eindruck von Land und Leuten zu verschaffen.Am Mittwoch unternahm unsere „Reisegruppe“ einen Ausflug nach Esztergom.Dort besichtigten wir den Dom,die Stadt, Markt und die Donau.Am Donnerstag unternahmen wir einen Ausflug in die nähere Umgebung.Viele schöne Sehenswürdigkeiten wurden uns gezeigt.Am Freitag ging es dann in aller Frühe wieder in Richtung Heimat.Selbst Willys LKW fuhr sehr schnell,als würde er Heimatluft schnuppern – schließlich war er ja leer.Nach einigen kurzen Pausen und dem „kurzen“ Umweg durch Prag kamen alle Mitglieder heil und gesund wieder in Halberstadt an.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken.
Uli Scholle,Lars Scholle,Normen Scholle,Manfred Schünemann,Udo Göbel,Mario Sahlmann
Besonderer Dank an Willy & Co
Dank auch an Normen Wölfer vom Autohaus „Wölfer“ aus Königerode