Categories: Presse

by Mario Sahlmann

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Eines der neun Mitglieder vom Verein „Notruf Ukraine – Polizisten

helfen“, die mit einem kleinen Hilfstransport nach Gaisin unterwegs

sind, ist Norman Scholle. Der 25-Jährige arbeitet als Chefkoch in einem

bayerischen Hotel und hat sich für die Tour extra Urlaub genommen. In

der Ukraine möchte er gern mit Mädchen und Jungen kochen. Dafür hat er

ein Dutzend Kochmützen im Gepäck. Die Zutaten will er frisch auf dem

Markt vor Ort kaufen, um dann mit den Kindern eine gesunde Mahlzeit

zubereiten.

 

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OB Henke: „Das nenne ich gelebte Solidarität“

 

Mitglieder des Vereins „Notruf Ukraine – Polizisten helfen“ folgen

Einladung des Landrates von Gaisin

 

Halberstadt (geg). Neun Mitglieder des Vereins „Notruf Ukraine –

Polizisten helfen“ machten sich am Donnerstag auf den Weg nach Gaisin.

Sie folgten damit einer Einladung des dortigen Landrates. „Der Chef des

Landkreises Gaisin hat uns signalisiert, dass er uns für die jahrelange

humanitäre Hilfe Dank sagen und sich auch entschuldigen möchte für die

Probleme, die uns vor allem der Zoll bereitet hat“, sagte Ulrich Scholle

kurz vor der Abfahrt der drei Transporter.

Die Vereinsmitglieder seien sehr stolz darauf, dass dem Krankenhaus der

rund 26 000 Einwohner zählenden Stadt Gaisin der Titel

„Bestausgerüstetes Krankenhaus im gesamten Bezirk Winnyzja“ verliehen

wurde. Zwölf Jahre habe man die Einrichtung mit Krankenbetten,

medizinischen Geräten und vielen anderen Dingen augerüstet, sogar drei

Krankenwagen dorthin geschafft. „Wir konzentrieren uns jetzt auf das

Krankenhaus in Sambir, wo noch vieles im Argen ist“, so Scholle.

Obwohl die Ukraine-Fahrer wieder Urlaub genommen haben für die

einwöchige Tour, so werde es doch keine Urlaubsfahrt, betonte der

Vereinsvorsitzende. Immerhin seien zweimal 1700 km zu bewältigen.

Außerdem könne niemand voraussagen, wie schnell man voran kommt und wann

man am Ziel eintrifft, sprach er aus Erfahrung.

Weil der für 2013 geplante Hilfstransport nach Sambir aber erst im

September fährt, die Helfer sich aber noch nie mit leeren Händen auf den

Weg gemacht haben, wurden die drei Transporter unter anderem mit

Geschenken, Rollatoren, Stricksachen vom Wernigeröder Frauenzentrum und

einem Rollstuhl für ein blindes Kind beladen.

„Wir werden uns nicht nur mit dem Landrat treffen, sondern auch viele

gute Freunde besuchen“, warf Mario Sahlmann ein. Der Pressesprecher

erwähnte unter anderem den Paten-Kindergarten in Stepaschki, wo viele

Kinder auf die Vereinsmitglieder warten. Auch dem Bürgermeister dieses

kleinen Ortes werde ein Besuch abgestattet. „Wir haben ein paar kleine

Harzer Fichten dabei. Eine soll vor seinem Rathaus gepflanzt werden.“

Doch bevor das alles geschehen wird, macht der Konvoi in Sambir, eine

Stadt mit rund 36 000 Einwohnern, Station. „Wir wollen im dortigen

Krankenhaus noch einmal den genauen Bedarf abfragen, damit wir den

Herbsttransport gezielt mit jenen Dingen beladen können, die dringend

benötigt werden“, sagte Scholle. Es fehle dort an vielem, weiß er von

vorhergehenden Besuchen. „Wir planen 90 Tonnen Hilfsgüter ein. Gerade

haben wir vom Außenministerium Unterstützung zugesagt bekommen. Der

Sattelschlepper und der Sprit werden gesponsert.“

Ulrich Scholle nutzte die Gelegenheit, der Kommunalen

Beschäftigungsagentur (KoBa) Harz zu danken. „Wir haben um Unterstützung

gebeten und solche problemlos bekommen. Die Frauen und Männer haben gut

zu tun im Lager. Denn die Hilfsgüter müssen aufbereitet werden, bevor

sie auf die Reise gehen. Sie leisten eine ganz wichtige Arbeit.“

Über die lobenden Worte freute sich insbesondere KoBa- Chef Dirk

Michelmann: „Ich bin beeindruckt von dem, was der Verein alles auf die

Beine stellt. Es ist fantastisch, wie Hilfsgüter inzwischen über die

Landkreisgrenzen organisiert und in großem Umfang nach Osteuropa

geschafft werden. Gut zu hören, dass wir mit den fünf Frauen und Männern

die wichtige Vereinsarbeit unterstützen können.“

Oberbürgermeister Andreas Henke, erschien nicht zum ersten Mal an einem

frühen Vormittag, um Ukraine-Fahrer zu verabschieden. „Die Schilderungen

von Ulrich Scholle über die Situation in Osteuropa und die Freude und

Dankbarkeit der Menschen dort, gehen einem unter die Haut“, bekannte das

Stadtoberhaupt, nannte die Aktivitäten des 150 Mitglieder zählenden

Vereins gelebte Solidarität und bemerkte, dass in Deutschland in vielen

Bereichen auf hohem Niveau geklagt werde. Die Probleme seien gar nichts

gegen die, mit denen Menschen in anderen Ländern leben und kämpfen

müssen. „Hut ab vor ihrer Arbeit. Es ist nicht selbstverständlich, was

sie tun und zudem noch diese Strapazen während ihres Urlaubs auf sich

nehmen. Ich wünsche ihnen eine gute, unfallfreie Fahrt. Kommen sie alle

gesund zurück“, schickte der Oberbürgermeister die Helfer auf den Weg,

nachdem er noch einen Bildband von Halberstadt für den Landrat in Gaisin

überreicht hatte.

 

 

Mit Oberbürgermeister Andreas Henke verabschiedeten KoBa-Chef Dirk

Michelmann und Roland Steincke die neun Ukraine-Fahrer. Foto: Gerald Eggert