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by Mario Sahlmann

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„Wir helfen die Not von Menschen zu lindern“

 

Mitglieder des Vereins „Notruf Ukraine – Polizisten helfen“ zogen auf

ihrer Jahreshauptversammlung im Deersheimer „Dorfkrug“ Bilanz und

wählten einen neuen Vorstand.

 

Von Gerald Eggert

 

Deersheim. In seinem umfangreichen Rechenschaftsbericht blickte Ulrich

Scholle bis ins Jahr 2011 zurück und listete eine Reihe nenneswerter

Aktivitäten der derzeit rund 140 Vereinsmitglieder auf. Dazu zählte der

Vereinsvorsitzende neben den Hilfstransporten nach Sambir und Gaisin in

der Ukraine sowie Lugoj in Rumänien und Oswiecim in Polen eine Reihe von

Einsätzen auf Veranstaltungen auf. Unter anderem waren sie mit

Versorgungsständen beim Fest der Begegnung in Magdeburg und bei den

Luther-Festspielen und beim Mittelstraßenfest in Osterwieck vertreten.

„Nur durch Spenden und Beiträge können wir unsere Hilfe für Osteuropa

nicht realisieren“, betonte Scholle. Deshalb seien diese

„Sondereinsätze“ besonders wichtig. Um so lobenswerter sei es, dass die

Frauen und Männer sich bei Events an Wochenenden viele Stunden ihrer

Freizeit opfern und ohne selbst einen Cent zu verdienen die Vereinskasse

füllen. Das Geld werde benötigt, weil der Verein zahlreichen

Zahlungsverpflichtungen nachkommen muss.

„Wir sind als Verein gut aufgestellt“, betonte der Vorsitzende,

„Aufgaben, die vor uns stehen, werden wir wie von uns nicht anders

gewohnt meistern.“ Dabei zählt er weiterhin auf die Unterstützung von

fleißigen Helfern wie die Frauen und Männer im Lager unter Regie von

Kathrin Böhnstedt und die Gruppe aus Werkstatt des Europäischen

Bildungswerkes mit ihrem Anleiter Andreas Beier, die schon oft mit

zugepackt hat, wenn die Zeit knapp oder Not am Mann war. Dieses

Miteinander müsse weiter gepflegt werden.

Aktive Vereinsarbeit sei ohne eine schlagfertige Leitung nicht möglich,

unterstrich Scholle und dankte seinem Team für den Einsatz. Zwei von

ihnen sind Schatzmeister Holger Greulich, der anschließend die Finanzen

des Vereins offenlegte, und Ralf Strauch, der über den Bereich Logistik

berichtete.

Bei den zwei Transporten im Jahr 2012 brachte Unvorhergesehenes die

Pläne durcheinander, stellte er fest. Als im Frühjahr ein Fahrzeug für

Rumänien beladen worden war, traf zwei Tage vor der Abfahrt die

Mitteilung des Krankenhausmanagers von Logoj über den Verzicht auf die

Hilfslieferung ein. Nach kurzem Kontakt zu Janusz Marszalek in Oswiecim

wurde der Transport Richtung Polen geschickt. Im Herbst fehlte die

Zollbefreiung zum Abfahrtstermin, der LKW fuhr daraufhin Tage später

nach Sambir. Kurzfristig wurden im Dezember Rollstühle und Rollatoren

für die Sozialstation in Oswiecim beladen. Das Fahrzeug hatten die Polen

selbst organisiert.

50 Tonnen Hilfsgüter im Wert von 100 000 Euro verließen 2012 das Lager.

„Doch zuvor mussten sie erst einmal herangeschafft und zum Teil

aufgearbeitet werden. Gut dass wir dank der Koba Arbeitskräfte haben,

die Hilfsgüter annehmen, sortieren, auflisten und für Transporte

vorbereiten. Ohne diese Helfer könnte der Verein solche Umfänge wie

bisher nicht bewältigen“, merkte Strauch an. Aber auch ohne die

Unterstützung der Transportfirmen Willi&Co., Ullwer und Erxleben wäre

vieles nicht zu realisieren. Verlass sei zudem auf spendenwillige Firmen

in der Region und darüber hinaus, die zumeist seit Jahren helfen. Diese

gewachsenen Beziehungen gelte es zu pflegen und auszubauen.

Nach Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates wählten die

Mitglieder einen neuen Vorstand und den Aufsichtsrat. In der

konstituierenden Sitzung wurde Ulrich Scholle erneut der Vorsitz übertragen.

Für 2013 kündigt Scholle einen kleinen Transport nach Gaisin mit einem

Besuch des Patenkindergartens in Stepaschki im Mai und einen größeren im

September nach Sambir an. Bei letzteren will Osterwiecks Bürgermeistern

Ingeborg Wagenführ nicht nur mitfahren, sondern selbst ein Fahrzeug

steuern.

Mit einem gerade erworbenen Getränkewagen will der Verein bei den Tagen

der Begegnung und beim Ostwiecker Straßenfest sowie zur 1000-Jahr-Feier

in Berßel, beim Dorffest in Wülperode und zum Jubiläum des

Fallsteinorchesters sein Angebot ergänzen bzw. verbessern. „Wir werden

den Wagen so gestalten, dass ein jeder erkennt, was unser Verein leistet

und wohin unsere Hilfe geht.“

„Laßt uns die nächsten Aufgaben angehen“, sagte der alte und neue

Vorsitzende, „und vergesst nie, dass wir durch unser Zutun die Not von

Menschen lindern helfen.“

Holger Oppermann, Holger Greulich, Ulrich Scholle, Iwan Seklejtschuk,

Mario Sahlmann, Ralf Strauch, Bärbel Scholle, Helga Boskugel und

Wilfried Boskugel (von links). Foto: Gerald Eggert

Funktionen des neuen Vorstandes

Vereinsvorstand

1. Vorsitzender Ulrich Scholle

2. Vorsitzender Holger Oppermann

Schatzmeister Holger Greulich

Schriftführerin Helga Boskugel

Presse/Öffentlichkeitsarbeit Mario Sahlmann

Leiter Transportlogistik Iwan Seklejtschuk

1. Beisitzer Wilfried Boskugel

Aufsichtsrat

Ralf Strauch, Bärbel Scholle